„Train Man“
Hitori Nakano
Carlsen Verlag
ISBN 978-3-551-58173-0
In „Train Man“ geht es um einen jungen Mann, der eigentlich alles andere als mutig ist. Doch eines Tages nimmt er allen Mut zusammen und beschützt einige Frauen in seinem Zugabteil vor den Pöbeleien eines Betrunkenen. Die Frauen bedanken sich, wie in Japan üblich, mit kleinen Geschenken bei ihm. Eines davon ist ein sündhaft teures Teeservice, dass seine Aufmerksamkeit erregt. Dieses stammt nicht von einer alten Dame, sondern von der einzigen jungen Frau aus dem Abteil. Diese möchte ihn wiedersehen und damit fängt sein Eintrag in einem Forum an, dass sich mit den Liebesdingen von „Nerds“ beschäftigt.
Train Man ist ein Nerd, liebt Animes und seinen Computer, und hat keine Ahnung wie er eine reelle Beziehung zu einem echten Menschen aufbauen kann. Doch dabei helfen ihm die Menschen im Forum und machen ihm Mut weiter zu machen.
Mal ein ganz ungewöhnliches Werk aus Japan, das nicht nur auf einer wahren Begebenheit beruht, sie ist ein Zeugnis dieser: Denn der Autor hat sich die Erlaubnis der Chatteilnehmer geholt, um diese Liebesgeschichte der Welt zu zeigen.
Das komplette Buch ist in der Form der Forumbeiträge. Beiträge, die nicht zum Thema gehörten oder gar obszön wirkten, hat der Autor herausgenommen.
Es ist eine wunderbare Liebesgeschichte, die allerdings auch erschreckend zeigt, wie sich junge Leute immer weiter in die irreale Welt des Computers flüchten, weil sie mit normalen Menschen nicht zurecht kommen. Viele der Chatteilnehmer beschreiben ihre eigenen Beziehungen, die meist kläglich scheiterten oder auch durchaus erfolgreich sind. Diese Menschen machen Mut, dass auch „Außenseiter“ eine Möglichkeit finden ihr normales Leben in den Griff zu bekommen und daraus wieder Kraft und Selbstbewusstsein zu schöpfen.
Leider ist dieses Buch bereits vergriffen, allerdings gibt es eine wunderschöne Verfilmung und einen Manga mit gleichem Namen dazu. Ansonten kann man es sicherlich noch in einigen Antiquariaten finden.